Montag, 6. Mai 2013

Lösungsvorschlag Schuli

Erwartungshorizont „Norway today“
a) Inhalt
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug des Theaterstücks „norway today“ von Igor Bauersima aus dem Jahr 2000. Die Szene stellt die Exposition dar und stellt die beiden Protagonisten Julie und August vor und führt in die Handlung ein. In einem Chatroom sucht Julie, einen Gleichgesinnten, mit dem sie gemeinsam den Freitod suchen will. Nach einer Beschreibung, warum sie sich umbringen will, meldet sich August. Er ist vom Leben enttäuscht und sieht es als „unwirklich“ an, sodass er fest entschlossen ist, sich ihr anzuschließen. Anfangs misstraut sie ihm und lehnt ihn ab, doch im Lauf der Szene nähern sich die Beiden an. Julie hat zwar einen Plan, wie sie Selbstmord begehen will, doch verrät sie ihm diesen nicht aus Angst, dass andere Chat-Teilnehmer Maßnahmen einleiten könnten, um diesen Selbstmordversuch zu verhindern. Das Misstrauen von Julie wird gegen Ende der Szene langsam zerstreut, weil August Verständnis für die Ernsthaftigkeit ihrer Selbstmordabsicht zeigt und der Abschluss des Selbstmordpaktes deutet sich an.

b) Charakterisierung der beiden Protagonisten
JULIE:
·         Julies Aussehen: dunkle Haare, „wie Nathalie Wood vor dem Ertrinken“
·         Julie tritt selbstbewusst, entschlossen, sicher auf > im Gespräch ist sie die dominante Person, die Augusts Suizidabsichten prüft und hinterfragt. Sie hat auch den höheren Redeanteil. Julie fragt provokant und offen nach einem Menschen, der mit ihr in den Tod gehen will
·         einsam > sie stellt fest, dass man immer allein ist bei den Entscheidungen, die man treffen muss und kritisiert emotionale Bindungen zu anderen Menschen
·         sieht das Leben als sinnlos an > sie konstatiert, dass es zu viele negativen Seiten im Leben gibt (Umweltverschmutzung, Krankheiten)
·         Suizid als „höchster Akt des Lebensvollzugs“ > viele Menschen sind in Beziehungen und daher sich gegenseitig verpflichtet. Julie sieht diese Verpflichtung negativ
·         will keine Rolle spielen > möchte in kein Schema gepresst werden und keine Erwartungen erfüllen müssen
·         misstrauisch August und auch anderen Chattern gegenüber > spricht nicht über die Modalitäten des Selbstmordes aus Angst, dass jemand versucht diesen zu verhindern.
·         fühlt sich August überlegen und sicher > sie betitelt ihn als „Anfänger“, gibt sich sehr professionell und abgeklärt
·         Impulsgeberin für den Suizid > sie geht in Aktion und sucht öffentlich nach einem Partner, der mit ihr in den Tod geht
·         GLOBALCHARAKTERISIERUNG: selbstbewusste, junge Frau, die durch ihren Tod ein Zeichen setzen will und die kein Teil dieser „sinnlosen“ Gesellschaft sein will.

AUGUST:
·         pessimistisch, depressive Grundstimmung
·         verzweifelt am Leben > das Leben ist schräg und ein „Fake“
·         nihilistische Weltanschauung > nichts fühlen ist für ihn das beste und wichtigste Gefühl, das er haben kann
·         findet sich selbst mutig > da die meisten User zu feige sind, sich umzubringen
·         fasziniert von Julie, die wirklich in den Tod gehen will
·         unsicher >  reagiert immer nur auf Julie
·         übertreibt > erzählt von Suizidversuchen, die allerdings nicht glaubwürdig sind
·         unterlegen > weiß oft nicht, was er antworten soll, wird von Julie herablassend als „Anfänger“ bezeichnet
·         GLOBALCHARAKTERISIERUNG: unsicherer Jugendlicher, der keine „Lebendigkeit“ fühlt und von der Grundstimmung her eher negativ eingestellt ist.

c) Stellungnahme
1. nachvollziehbar, da Selbstmordankündigung Hilfeschrei – weniger nachvollziehbar, da lediglich Androhung des Suizids – allgemeiner Verlust von Privatsphäre gerade bei jungen Menschen tendenziell keine Besonderheit

  1. verantwortungsvoll, da Literatur Realität abbilden soll  - wenig verantwortungsvoll, da Nachahmer animiert werden – Einfluss von Literatur auf Individuen eher gering
1. Ich-Erzählerin bedauert Scheitern der Mutter-Tochter-Beziehung
2. Ich-Erzählerin scheint generell beziehungsunfähig (siehe Gustav)
3. Schuldaspekt des Scheiterns – Mutter oder Tochter?





Erwartungshorizont „Unverhoffter Besuch“
a)
- Kurzgeschichte von Helga Königsdorf, erschienen 1991 (Diesterweg-Verlag, Frankfurt am Main) in „Jugend in Deutschland- Ost und West“
- junge Erwachsene namens Britt besucht überraschend ihre Mutter, dieser Besuch wird aus Sicht der Mutter wiedergegeben und der Leser erhält einen Einblick in die jeweiligen Charaktere bzw. in die Beziehung zwischen den beiden
Kurze Inhaltsangabe:
An einem Freitagabend taucht Britt unangemeldet bei ihrer Mutter auf, die daraufhin ihrer eigentlichen Verabredung mit ihrem Freund Gustav absagen muss.
- Mutter versucht ihre Unsicherheit zu überspielen, indem sie sich mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, und Britt tritt überlegen auf.
- Nachdem Britts Vater telefonisch von dem Besuch unterrichtet worden ist, sitzen die beiden beieinander und mustern sich.
- Es wird deutlich, dass beide grundverschieden sind und doch einander auf die ein oder andere Weise beneiden.
- Im Gegensatz zu ihrer Mutter, die ihr Leben sehr strukturiert und erfolgsorientiert geplant hat, hält Britt wenig von Organisation und hat noch keine konkreten Zukunftspläne. Allerdings will sie sich ein eigenes, selbstbestimmtes Leben aufbauen.
- Das unerwartete Auftauchen Gustavs bewirkt eine Wendung des Geschehens.
- Die vorherrschende Distanz zwischen Mutter und Tochter wird aufgehoben und die beiden zeigen ihre Gefühle füreinander.

b) Charakterisierung Ich-Erzählerin
- gepflegtes Äußeres (vgl. Z. 25)
- braucht ein geregeltes, geplantes Leben (vgl. Z. 47ff., „Lebensplan“ etc.) -> unerwartete Ereignisse verunsichern sie
- unsicheres Auftreten, Angst Fehler zu machen (siehe Tochter) -> „wie oft habe ich Gespräche falsch begonnen“ (Z. 7) -> will perfekt sein, muss aber einsehen, dass sie das nicht ist bzw. sein kann
-  Angst vor Einsamkeit -> Sie will „es immer allen recht machen“ (Z. 20), aus der Angst heraus „ausgeschlossen zu sein“ (Z. 42) und [a]llein zu bleiben (Z. 42). -> doch mit zunehmendem Erfolg ist auch die Versagensangst gestiegen (vgl. Z. 50 ff.)
- Dies hat dazu geführt, dass sie vor ihrem alten Leben geflohen ist: „Ich habe alles zerschlagen (…) Habe einen Scherbenhaufen hinterlassen (…)“ (Z. 60). -> spiegelt sich auch in der Beziehung zu ihrer Tochter wider: „Meine geliebte, geplante, verlorene Tochter Britt“ (Z. 98f.), Scheidung etc.
- ist in sich selbst nicht „heimisch“ (Z. 70), beneidet insgeheim Britt (vgl. 19f.)
- fühlt sich Männern unterlegen: „Unterlegenheitsgefühl (…), das mir bereits mit der Muttermilch eingeflößt wurde“ (Z. 92f.) -> Unsicherheit hat ihr ganzes Leben bestimmt
- Sie spricht sehr emotionslos, sachlich über vergangene Dinge oder gegenwärtige Situationen: „Vorher muss ich mir ein Kind wegmachen lassen“ (Z. 66f.) -> Lediglich gegenüber ihrer Tochter spürt man Gefühle (vgl. Z. 95 ff.), sie genießt letztendlich das unverhoffte Auftauchen Britts und zeigt ihre Liebe

c) Interpretation
z.B.


Sonntag, 21. April 2013

Erläuterung - Lösungsvorschläge

Erläuterung in 5 Stufen

Übersetzung – Begründung – Konkretisierung – Parallele – Einschränkung



Mörder legen es nicht selten auf eine folkloristische Robin-Hood-Karriere an.

  1. Gewalttäter ringen um Aufmerksamkeit und Anerkennung, indem sie „Gemeinwohl“ der Tat beschwören.
  2. Standing der Tat und des Täters soll sich verbessern, Täter soll sogar zu Idol taugen
  3. Amoklauf als Rettungstat „Untergang des Abendlandes“
  4. allgemeiner Drang zum Gutmenschentum
  5. völliger abwegiger Ansatz

Der moderne Mensch hat sich an die kurze Verfallszeit der Idole gewöhnt.

1. Im 21. Jahrhundert ist Schnelllebigkeit in allen Bereichen menschlicher Existenz normal und anerkannt; Metapher aus der Naturwissenschaft
2. Phänomen der Masse
3. Öffentliche Kürung von „Superstars“ und „Topmodells“ im Vierteljahrestakt
4. Konsumdruck beschleunigt sich zunehmend durch raschere Produktzyklen
5. Idole sind nur dann Idole, wenn sie quasi überzeitlich sind


Beachtungsgesellschaft

  1. Verlangen der Masse, aus der Gemeinschaft herauszustechen
  2. Moderner Mensch lebt zunehmend in der Uniformität
  3. Youtube-Videos
  4. öffentlicher Selbstmord/Amoklauf
  5. Youtube-Videos machen nicht zum Helden, sondern zum Gespött



Montag, 15. April 2013

Interpretation

Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975):

Trauer auf dem Wäschedraht im Januar

Ein Stück Draht, krumm
ausgespannt, zwischen zwei
kahlen Bäumen, die
bald wieder Blätter
treiben, früh am Morgen
hängt daran eine
frisch gewaschene
schwarze Strumpfhose
aus den verwickelten
langen Beinen tropft
das Wasser in dem hellen
frühen Licht auf die Steine.

ana  äs  cho  gisch  his im  ly  ma  mar  nent  olo  psy  re  risch  so  the  tions  tisch  tisch  tisch  to  werk  xis  zep  zi





Literatur und Interpretation:

____________________________________

____________________________________

____________________________________           ANSÄTZE

____________________________________

___________________________________


____________________________________

Sonntag, 14. April 2013

Hinweise zur Kurzarbeit

Bewertungseinheiten↓

Kriterien
5

Lösung entspricht den Anforderungen im besonderen Maße – inhaltlich, sprachlich und formal.
4

Lösung entspricht den Anforderungen in allen Bereichen voll.
3

Lösung entspricht den Anforderungen im Allgemeinen.
2

Lösung weist zwar Schwächen auf, entspricht im Ganzen aber noch den Anforderungen.
1

Lösung entspricht den Anforderungen nicht, lässt jedoch Grundkenntnisse erkennen.
0

Lösung entspricht nicht – inhaltlich und/oder formal – den Anforderungen oder ist nicht erkennbar.


Die Sprachverwendung (Ausdruck und Sprachrichtigkeit) fließt in die Bewertung mit ein.

Punkteverteilung

BE
25
24/23
22
21
20/19
18
17
16/15
14
13
12/11
10
9
8/7
6
5-0
Pkt
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Anz
0
0
0
2
1
1
1
1
3
1
2
1
1
0
2
0


Durchschnitt: 6,8 Punkte





Montag, 18. März 2013

Loreley S.


1. Textvorstellung und Inhaltszusammenfassung:

Regie: Miriam Dehne, 99€ Films, 2001, Dvd, Hamburg

Dialog - zynisch - zwei Freunde - absurde Züge - zweigeteilt - Altwerden - Traumsequenz - überraschende Wende - Meerjungfrau - Suizid - Fantasie - Errettung - dreigeteilt - Sorge - Anton - Bela - Verzweiflung - desinteressieret - Ehekrise - diskutieren - Abschleppseil - See - Trennung - sexuell aufgeladene Atmosphäre -


2. Analysieren Sie bitte das Verhältnis der beiden Hauptfiguren zueinander.

Formulierungshilfen zur Figurencharakteristik

Betrachtet man die eine Figur, fällt als erstes auf...

Schon rein äußerlich lässt sich erkennen, dass Bela...

Wesentliches Charaktermerkmal von Bela ist...

Offensichtlich haben beide ihre Einstellung zu ...  gemeinsam

Hauptunterschied zwischen den beiden ist...

Zu diesen äußerlichen Merkmalen passt ... überhaupt nicht

Der Autor zeichnet mit Bela eine Figur, bei der Äußeres und Inneres stark kontrastieren/in vielen Bereichen übereinstimmen...

Bela lässt sich insgesamt als eine Figur beschreiben, die...

Betrachtet man die Sprache, mit der Bela seine Gedanken formuliert, so lässt sich sagen, dass...

Der Autor stellt Bela Anton als komplemäntäre Figur/Parallelfigur zur Seite...

Im Gegensatz zu/Genau wie Bela ist Anton...



3. Frage: Nehmen Sie bitte Stellung zu folgender These: "Kunst muss stets ein realistisches Bild der  W e l t  zeichnen. Die Regisseurin scheitert hier!"

.
Wie alle weiblichen Wasserwesen ist die Meerjungfrau in der tiefenpsychologischen Deutung eine Form des Mutterarchetyps, einer Ausprägung der so genannte Anima (vgl. Carl Gustav Jung). Anders als insbesondere bei den schützenden Wasserfrauen und den bedrohlichen Nixen kommt bei der Meerjungfrau aber eher der Aspekt des schutz- und erlösungsbedürftigen Weibchens zum Ausdruck.

Donnerstag, 7. März 2013

ich hasse dass!


Antworten (12)

  • ANTWORT VON GuanYinpingGUANYINPING 
    Vermutlich ist das "dass" im Schrift-Deutsch weniger schön als andere Fomulierungen. Die "dass-Konstruktion" ist deswegen nicht besonders empfehlenswert, weil sie einen sehr einfachen Satzbau fördert.
    Es gibt Wörter, die ein dass "fordern" (hoffen, glauben, denken, erfahren...). Aber bei allen kann man das "dass" (zum Beispiel mit Präpositionen) umgehen: hoffen auf..., glauben an..., denken an..., erfahren von....
    Im mündlichen Deutsch ist gegen das "dass" überhaupt kein einwand zu machen. Es schafft eine sehr klare Struktur und macht so die Sätze leicht verständlich.
    Feedback

  • Du kannst "dass-Sätze" machmal ersetzen durch einen Infinitiv, oder mit einem verkappten Objektsatz.
    Beispiele:
    Er sagte, dass sein Vater Arzt ist. >>> Er sagte, sein Vater sei Arzt.
    Ich glaube, dass ich Recht habe. >> Ich glaube(,) Recht zu haben.
    Gegen dass-Sätze ist aber grundsätzlich nichts einzuwenden.
    Feedback
  • ANTWORT VON SuboptimiererSUBOPTIMIERER 
    Es ist egal, welches Wort du nimmst. Häufige Wiederholungen wirken immer unästhetisch. Viele schreiben immer "Er sagte... dann sagte er... danach sagte er... dann sagte sie...". Das nervt auch beim Lesen.
    In deinem obigen Beispiel hättest du auch schreiben können: "Mir fiel die häufige Verwendung des Wortes "dass" in meinen Texten auf" oder "Ich merke, zu häufig das Wort "dass" zu verwenden.
    Es gibt Schlüsselwörter wie (Ich) finde / meine / bin der Meinung / ahne / befürchte /... bei denen das Wort "dass" die nächstlogische Konsequenz ist. Fange besser so an: "Meiner Meinung nach". Statt "Ich befürchte, dass die Welt sich ändern wird." "Ich befürchte das Schlimmste: Die Welt wird sich ändern" oder "Ich befürchte, die Welt wird sich immer ändern."

Dienstag, 5. März 2013

schlussausvorbei!



2 Bewertungen


IRob 7,95 €

Die Überfall App.GPS Unterstützung zeigt die Entfernung zur nächsten Bank und zum nächsten Polizeirevier. Tausende per Push Messages ständig aktualisierte Info´s über Größe, Personal,Tresortypen, Hintereingänge,Bargeldbestände usw. 
Der Routenplaner berechnet den kürzesten Fluchtweg zumVersteck.

2786 Bewertungen

Hier ein Auszug: "Great App, wish i´ve had it earlier" von Con99


Accountfree 3.0 2,79€

Ermöglicht den Einkauf im Appstore ohne Apple-Account.
(erhältlich nur im Appstore)

noch keine Bewertungen



IBlock Professional 0,79€

Macht das IPhone zum Türstopper. Einfach die App starten und das IPhone vor die Tür legen.

369 Bewertungen


IDivorce Lite: Gratis


Die Schlussmach-App.
Beendet alle Beziehungen. Eine Auswahl von 100 vorgefertigten Floskeln macht die Trennung leicht. 

"Es liegt nicht an Dir, es liegt an mir." Oder: "Ich bin nicht gut genug für Dich."


"Wir haben zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben."


"Lass uns Freunde bleiben."


"Ich bin gerade nicht bereit für eine Beziehung."


"Ich liebe Dich nicht mehr."

Montag, 4. März 2013

Literarische Inhaltsangabe




In der Kurzgeschichte "Sonntag" von Max Bolliger, erschienen in "Doppelklick 9" in Berlin 2009, S.135-138, wird erzählt, welche Erfahrungen die dreizehnjährige Daniela an einem Sonntag macht, den sie zum Teil bei ihrem von ihrer Mutter getrennt lebenden Vater verbringt. Dabei geht es um Probleme von Einzelkindern, die mit der Trennung ihrer Eltern zurechtkommen müssen und dabei zwischen die Fronten der zerbrochenen Beziehung ihrer Eltern geraten.

Die dreizehnjährige Daniela befindet sich an einem der dem Vater per Gericht zugesprochenen "Besuchssonntage" mit ihrem knapp vierzig Jahre alten Vater in einem Restaurant. Der Vater will wissen, wie es seiner Tochter auf dem Gymnasium ergeht und erhält von dieser wider besseren Wissens die Antwort, dass sie zurechtkomme. In Gedanken freilich hat sie sich schon damit abgefunden eine Lehre zu machen. Als das Essen serviert wird, äußert sich der Vater negativ über die Kochkünste seiner ehemaligen Ehefrau. Statt darauf einzugehen, bringt Daniela vor, dass sie einen neuen Wintermantel benötige. Trotz eindeutiger Unmutsäußerungen willigt der Vater ein, gegen Vorlage der Rechnung dafür aufzukommen.
Nachdem sie das Restaurant verlassen haben, fahren sie mit dem neuen, PS-starken Auto des Vaters an einem See entlang. Dabei betrachtet Daniela ihren Vater mit einer gewissen Bewunderung für sein Aussehen, auch wenn sie ihn älter einschätzt, als er sich nach eigenen Worten gerne sieht. Als dieser sie zum wiederholten Mal nach ihrem Alter fragt, reagiert Daniela etwas ärgerlich und seine Frage danach, ob sie schon ein Freund habe, quittiert sie mit einem kurzen Nein.
Das gemeinsame Kaffeetrinken auf einer Terrasse am See endet dann mit dem Hinweis des Vaters, er habe am Nachmittag noch einen Termin, früher als von Daniela erwartet, die danach von ihrem Vater nach Hause zu ihrer Mutter zurückgebracht wird.
Ihre Mutter ist angesichts der eigentlich verfrühten Rückkehr ihrer Tochter überrascht und wirft dem Vater im Gespräch mit Daniela vor, er habe eigentlich gar kein Interesse daran, seine Tochter zu sehen, und habe das Umgangsrecht nur erstritten, um sich an seiner Ex-Frau zu rächen. Daniela wird daraufhin wütend und zeichnet ihrerseits ein positives Bild von ihrem Vater, was ihre Mutter zusammenzucken lässt. Die Nachricht, dass auch der Wintermantel vom Vater bezahlt werde, beendet das Thema.
Daniela verlässt mit der mütterlichen Vorgabe, bis neun Uhr wieder zu Hause sein, die Wohnung und begibt sich in ein Lokal, in dem sie ihren drei Jahre älteren Freund Heinz trifft. An ihn gekuschelt erklärt sie ihm, dass die den Sonntag mit ihren beiden Eltern so wie sonst auch irgendwie überstanden habe. Doch die Frage, ob Heinz und sie, wenn sie erwachsen seien, es einmal besser machen würden, beschäftigt sie. Als sie die Frage an ihren Freund stellt, räumt er ihre Zweifel mit einem klaren Ja zur Seite.



Überblicksinformation:

In der Kurzgeschichte (Textsorte) "Sonntag" (Titel) von Max Bolliger (Autor), erschienen in "Doppelklick 9" in Berlin 2009, S.135-138, (Quelle, Ort, Datum) wird erzählt, welche Erfahrungen die dreizehnjährige Daniela an einem Sonntag macht, den sie zum Teil bei ihrem von ihrer Mutter getrennt lebenden Vater verbringt. (Inhalte,Handlung, Fabel) Dabei geht es um (Absicht, Intention) Probleme von Einzelkindern, die mit der Trennung ihrer Eltern zurechtkommen müssen und dabei zwischen die Fronten der zerbrochenen Beziehung ihrer Eltern geraten.


Inhalt genauer: 3-5 Sätze

W-Fragen: 
Wer - Figuren/Personal?
Wo - Ort?
Wann Zeit - Aktualität?


sowie

 sprachlich-strukturelle Auffälligkeiten


Nicht: 

Anlass -Hintergrund


Montag, 18. Februar 2013

Fabel - Gleichnis - Parabel



Merkmale der Parabel (Kurzfassung)
Vom Griechischen "parabole"= Gleichnis, Vergleichung
· Lehrhafte Erzählung, die eine
· allgemeine (sittliche) Wahrheit oder Erkenntnis durch einen
· analogen Vergleich · aus einem anderen Vorstellungsbereich erhellt
(Analogieschluss),
· der nicht ein in allen Einzelheiten unmittelbar übereinstimmendes Beispiel
gibt wie die Fabel,
· sondern nur in einem Vergleichspunkt mit dem Objekt übereinstimmt, und die
· im Gegensatz zum Gleichnis keine direkte Verknüpfung (so - wie) mit dem zu
erläuternden Objekt erhält





Interpretieren von Parabeln

  • Versuchen Sie zunächst, die Parabel in Abschnitte zu gliedern. Das ist bei einem sehr kurzen Text häufig nicht ganz einfach, aber bei genauerem Lesen werden Sie Brüche und Wendepunkte finden, die Sie als Einschnitte markieren können.1
  • Untersuchen Sie die Raumstrukturen: Gibt es möglicherweise ein Innen und ein Außen, oder ein Unten und ein Oben? Die Raumstrukturen dienen bei Kafka häufig dazu, Machtstrukturen darzustellen. Das Individuum ist häufig außen oder unten, also entfremdet oder entmachtet.2
  • Sehen Sie sich außerdem die Zeitstrukturen an. In zahlreichen Parabeln Kafkas spielen Uhren und das individuelle Zeitempfinden des Icherzählers eine wichtige Rolle.3
  • Analysieren Sie die Kommunikationsstrukturen: Wer spricht wie, mit wem und worüber? Wo werden Erwartungshaltungen an das kommunikative Verhalten des Anderen gesprengt, indem eine Frage nicht beantwortet wird oder der Bitte um Hilfe nicht entsprochen wird?4
  • Zu den Kommunikationsstrukturen gehört auch das Verhalten der Personen zueinander. Wer ist anwesend, wer abwesend? Wer handelt, wer ist passiv? Wer übt auf wen Macht aus und wodurch?5

Die Parabel gehört wie die Fabel zu den Ausprägungen bildlicher Erzählrede
(vgl. Sprichwort, Gleichnis, Allegorie). Auch die Parabel verfolgt den Zweck,
eine im Bild veranschaulichte Erkenntnis (Bildebene) mit Hilfe eines
Analogieschlusses auf die Erkenntnis selbst zu übertragen (Sinnebene).
Insofern besteht zwischen Fabel und Parabel eine so weitgehende
Übereinstimmung, dass eine prinzipielle Trennung gar nicht möglich ist. Ein
Unterschied besteht darin, dass die Fabel in erster Linie im Bereich von Tieren,
Pflanzen, Dingen spielt. Sie muss deshalb anthropomorphisieren und die Züge
ihrer Figuren "künstlich" stilisieren, während die Parabelhandlung Beispiel und
Bild vorwiegend zwischenmenschlichen Verhältnissen entnimmt. Die Fabel
verlagert den Problembereich nach "außen". Sie ist schematischer im Aufbau
und in der Wahl des Kodes und ist deshalb auch in der Deutung die einfachere
Form. Die Parabel ist demgegenüber flexibler. Die Beziehungen zwischen Bild-
und Sinnebene sind differenzierter und offener. Für den Leser ergeben sich oft
verschiedene Dechiffrierungsmöglichkeiten. Denn während die Fabel als
Ganzes Zug um Zug übertragen werden kann, gilt dies für die Parabel nur
punktuell. Die Kunst der indirekten Belehrung führt hier über eine relativ
selbständige Erzählung, die ohne Erklärung, ohne ausdrücklichen Bezug,
vieldeutig bleibt. Die Vielschichtigkeit des gemeinten Sinns gilt besonders für
die moderne Parabel. So führen Kafkas parabolische Erzählungen jedes Mal in
Bereiche, die durch überkommene Wahrheiten kaum erschlossen sind. Der
Leser wird in seinem Selbst- und Weltverständnis nachhaltig verunsichert.
Auch in Brechts Parabeln wird keine positive "Lehre" vermittelt, sondern es
wird auf dem Weg über das Beispiel den geläufigen Denkweisen gegenüber 4
zum Widerspruch aufgefordert. Der Leser soll lernen, eine kritische Haltung
einzunehmen, darauf kann dann die von Brecht intendierte revolutionäre
Aktivierung aufbauen.



Sonntag, 17. Februar 2013

Vorrükken gefeerdet!

In Niedersachsen wollen SPD und Grüne prüfen, ob das "Sitzenbleiben" in der Schule abgeschafft werden soll. Eine Idee, die auch in anderen Bundesländern diskutiert wird. Bayerns Kultusminister Spänle will an der "Ehrenrunde" aber auf jeden Fall festhalten.

http://www.br.de/nachrichten/schule-sitzenbleiben-bayern-100.html

Mittwoch, 6. Februar 2013

Montag, 4. Februar 2013

Phrasendreschmaschinenbedienerergebnisvergleich

Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen; † 25. August 1900 in Weimar) war ein Klassischer Philologe, der postum als Philosoph zu Weltruhm kam. Als Nebenwerke schuf er Dichtungen und musikalische Kompositionen. Ursprünglich preußischer Staatsbürger, war er seit seiner Übersiedlung nach Basel 1869 staatenlos ("Gott ist tot") Die bedeutendste und meistbeachtete Stelle zu diesem Thema ist der Aphorismus 125 aus der Fröhlichen Wissenschaft mit dem Titel „Der tolle Mensch“.

 „Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir diess gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“[16]