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Goethe/Epoche?
Prometheus
Bedecke deinen Himmel, Zeus,Mit Wolkendunst!Und übe, Knaben gleich,Der Disteln köpft,An Eichen dich und Bergeshöh'n!Mußt mir meine ErdeDoch lassen steh'n,Und meine Hütte,Die du nicht gebaut,Und meinen Herd,Um dessen GlutDu mich beneidest.Ich kenne nichts ÄrmeresUnter der Sonn' als euch Götter!Ihr nähret kümmerlichVon OpfersteuernUnd GebetshauchEure MajestätUnd darbtet, wärenNicht Kinder und BettlerHoffnungsvolle Toren.Da ich ein Kind war,Nicht wußte, wo aus, wo ein,Kehrt' ich mein verirrtes AugeZur Sonne, als wenn drüber wärEin Ohr zu hören meine Klage,Ein Herz wie meins,Sich des Bedrängten zu erbarmen.Wer half mirWider der Titanen Übermut?Wer rettete vom Tode mich,Von Sklaverei?Hast du's nicht alles selbst vollendet,Heilig glühend Herz?Und glühtest, jung und gut,Betrogen, RettungsdankDem Schlafenden dadroben?Ich dich ehren? Wofür?Hast du die Schmerzen gelindertJe des Beladenen?Hast du die Tränen gestilletJe des Geängsteten?Hat nicht mich zum Manne geschmiedetDie allmächtige ZeitUnd das ewige Schicksal,Meine Herren und deine?Wähntest du etwa,Ich sollte das Leben hassen,In Wüsten fliehn,Weil nicht alle Knabenmorgen-Blütenträume reiften?Hier sitz' ich, forme MenschenNach meinem Bilde,Ein Geschlecht, das mir gleich sei,Zu leiden, weinen,Genießen und zu freuen sich,Und dein nicht zu achten,Wie ich!
Grodek/Georg Trakl/ 1914
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tödlichen Waffen, die goldenen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düster hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch Stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Von tödlichen Waffen, die goldenen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düster hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch Stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldenem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme der Geistes
nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungeborenen Enkel. Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme der Geistes
nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
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